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Edition 2020



Vom 23. bis 26. Januar 2020 verwandelte die EVI LICHTUNGEN die Stadt Hildesheim bereits zum dritten Mal in einen besonderen Ausstellungsparcours für zeitgenössische Lichtkunst. Mit der Befragung unterschiedlicher städtischer Räume, widmete sich die Biennale im Kontext von »Sharing Heritage« der mehr als 1200 Jahre alten Geschichte der Stadt sowie die mit ihr verbundenen kollektiven Erinnerungen und dem kulturellem Erbe. »Sharing Contemporary Spaces« widmete sich dahingegen den zeitgenössischen Orten Hildesheims. Nachkriegsarchitektur und zeitgenössische Gebäude – etwa die Glashalle der Sparkasse oder das Landgericht Hildesheim – wurden erstmals bespielt und neu interpretiert. Thematische Führungen zu ausgewählten Werken, Schulworkshops sowie Artist-Talks und ein interreligiöses Gesprächsformat waren Teil der Biennale. EVI LICHTUNGEN 2020 kooperierte zudem mit dem Hildesheimer Kunstverein, dem Kunstraum 53 und der HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst.

From 23th to 26th January 2020, EVI LICHTUNGEN transformed the city of Hildesheim into a special exhibition parcours for contemporary light art for the third time. By questioning different urban spaces, the biennial dedicated itself in the context of »Sharing Heritage« to the more than 1200 year old history of the city as well as the collective memories and cultural heritage associated with it. »Sharing Contemporary Spaces«, on the other hand, was dedicated to Hildesheim’s contemporary places. Post-war architecture and contemporary buildings – such as the glass hall of the Sparkasse bank or the Hildesheim District Court – were played with and reinterpreted for the first time. Thematic guided tours of selected works, school workshops as well as artist talks and an interreligious discussion format were part of the biennial. EVI LICHTUNGEN 2020 also cooperated with the Hildesheim Kunstverein, Kunstraum 53 and the HAWK University of Applied Sciences and Arts.



Promo Video 2020







Anne Roininen
Car Show

Tunnel zur Nordstadt

»Car Show« ist eine ortsspezifische Arbeit der finnischen Künstlerin Anne Roininen über die Stadt, den Ort und Autos. Das Auto ist allgemein mehr als nur ein Gebrauchsgegenstand oder Fortbewegungsmittel. Es ist Statussymbol, Luxusartikel, Ausdruck von Lebensgefühl, meist männlich. Es ist aber auch beteiligt an gesellschaftlichen Problemen und Herausforderungen. Autos sind Teil des Klimawandels, nehmen in Städten sehr viel Platz ein, der den Menschen verloren geht. Die Arbeit griff diese Themen mit umgestalteten Fahrzeugen auf und erzeugte in Verbindung mit dem spezifischen Ort ein Bild, zu dem sich die Besucher:innen verhalten können.
       On display is the work »Car Show« – a site-specific work about the city, the place and cars. The car is generally more than just an object of utility or means of transport. It is a status symbol, luxury article, expression of attitude towards life, mostly male. But it is also involved in social problems and challenges. Cars are part of climate change, take up a lot of space in cities, which is lost to people. The work took up these topics with redesigned vehicles and in connection with the specific location create an image to which visitors could relate.

www.anneroininen.com






Hartung und Trenz
Immer und ewig

Literaturhaus St. Jakobi


»Immer und ewig« arbeitete mit der Architektur des Literaturhaus St. Jakobi Hildesheim, einer über 500 Jahre alten ehemaligen Pilgerkirche mitten in der Fußgängerzone. Gleichmäßig wandern Textzeilen mit Doppelbegriffen des alltäglichen Lebens in einer kontinuierlichen Bewegung durch das Gebäude. Die Doppelbegriffe, wie Schall und Rauch, Saus und Braus, fix und fertig, in der Arbeit von Hartung und Trenz sind stets mit einem &-Zeichen verbunden und repräsentieren eine Sammlung von über 2.000 Wörtern, die häufig in der deutschen Sprache vorkommen. Dabei enthalten sind sowohl Gegensätze (z.B. Himmel und Hölle), Verdoppelungen (immer und ewig), und Komplemente aus Dingen oder Personen (Pfeffer und Salz, Hinz und Kunz). Fast immer aber erzählen sie kurze Geschichten, Mini–Dramen des menschlichen Daseins und regen zu vielfachen Interpretationen an. Kürzer kann man Sieg und Niederlage, Euphorie und Verzweiflung im Leben nicht in Worte fassen.
     »Immer und ewig« works with the architecture of the The Literaturhaus St. Jakobi Hildesheim is located in the middle of the pedestrian zone, in a pilgrims’ church that is over 500 years old. Lines of text with double words from everyday life wander in a continuous movement through the building. The word pairs are always connected with a &-sign and represent a collection of over 2000 words, which often occur in the German language. They contain both opposites (e.g. heaven and hell), repetitions (always and eternally), and complements of things or persons (salt and pepper, hinz and kunz). Almost always, however, they tell short stories, mini-dramas of human existence and inspire multiple interpretations. Victory and defeat, euphoria and despair in life cannot be expressed in words for a shorter period of time.

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www.hartung-trenz.de






Jaap van den Elzen & Augusto Meijer
Echo

St. Andreas Kirche


»Echo« war eine immersive, ortsspezifische, audiovisuelle Zusammenarbeit zwischen dem bildenden Künstler Jaap van den Elzen und dem elektroakustischen Komponisten Augusto Meijer, die speziell für die St. Andreas Kirche in Hildesheim entwickelt wurde. Die Arbeit untersuchte die akustischen und architektonischen Qualitäten der Kirche durch ein synergetisches Erlebnis von Klang und Licht. Der Nachhall im Hauptsaal der Kirche ist gewaltig und sehr intensiv. Augusto Meijer nutzte diese Eigenschaften in einer Klanglandschaft, die auf digital modifizierten Samples der berühmten Orgel der Kirche basierte. Während seine Klänge durch die Haupthalle wanderten, sich überlagerten, gegenseitig verstärkten oder abschwächten, schaffte Jaap van den Elzen einen Dialog oder (Dis-)Harmonie zwischen Klang und Licht: Schmale Strahlen von scheinbar massivem Licht zeichneten die architektonische Struktur der Kirche nach und enthüllten ihre räumlichen Qualitäten in verschiedenen Mustern. Vom totalen Chaos bis zur Hyperstrukturierung; die Installation erzeugte eine verzerrte Wahrnehmung von Raum und Zeit, um zu einer immersiven, multisensorischen Umgebung zu werden, in der die Besucher:innen verweilen konnten.
        »Echo« was an immersive, site-specific, audiovisual collaboration between the visual artist Jaap van den Elzen and the electroacoustic composer Augusto Meijer, which was developed especially for the St. Andreas Kirche in Hildesheim. »Echo« explored the acoustic and architectural qualities of the church through a synergetic experience of sound and light. The reverberation in the main hall of the church is enormous and very intense. Augusto Meijer usesd these spatial qualities in a soundscape based on digitally modified samples of the church’s famous organ. As his sounds wandered through the main hall, overlapping, reinforcing or weakening each other, created Jaap van den Elzen a dialogue or a (dis)harmony between sound and light: Narrow beams of apparently massive light traced the architectural structure of the church to explore its beautiful spatial qualities in various patterns. From total chaos to hyper-structuring, the installation created a distorted perception of space and time to become an immersive, multi-sensory environment in which visitors could linger.


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www.jaapvandenelzen.nl






Karolina Halatek
Spot

Galerie im Stammelbachspeicher


Karolina Halatek ist eine polnische Künstlerin, die sich in ihrem Werk hauptsächlich Licht und Wahrnehmung widmet. In der Galerie im Stammelbachspeicher erzeugte die Schülerin von Olafur Eliasson mit Licht und Nebel ein Lichtvolumen im Inneren eines an der Decke befestigten Kreises. Die Besuchenden waren eingeladen, das Zentrum des Konstruktes zu betreten und zu erkunden. Dabei wurden sie vom durchgängig angebrachten Lichtkegel angestrahlt und selbst zum Mittelpunkt der Arbeit, ähnlich wie auf einer Bühne. Durch den Nebel und das grelle Licht wurde die Außenwelt ausgeschlossen, der Fokus wurde ganz und gar auf die Besuchenden gerückt, deren Wahrnehmung durch die unbekannte Situation herausgefordert wurde.
        Karolina Halatek is a Polish artist who devotes her work mainly to light and perception. In the Stammelbachspeicher Gallery the student of Olafur Eliasson created with light and fog a volume of light inside a circle fixed to the ceiling. Visitors were invited to enter and explore the centre of the construct. They were illuminated by the continuous light cone and became the centre of the work themselves, similar to a stage. Through the fog and the harsh light the outside world was excluded, the focus was completely shifted to the visitors, whose perception was challenged by the unknown situation.

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www.karolinahalatek.com






Klaus Obermaier
Dancing House

Domhof


Seit mehr als zwei Jahrzehnten kreiert der österreichische Medienkünstler, Regisseur, Choreograf und Komponist Klaus Obermaier innovative Arbeiten mit Neuen Medien im Bereich Performance, Tanz, Kunst und Musik. Bei »Dancing House« ging Interaktives Projection-Mapping über die passive Rezeption, das bloße Staunen, hinaus und schaffte ein immersives kommunikatives Erlebnis mitten auf dem Domhof der UNESCO Welterbestätte. Erst durch die aktive Teilnahme der Besucher:innen, durch den spielerischen Umgang, wurde das Kunstwerk lebendig. In »Dancing House« waren die Besucher:innen aufgerufen, sich zu bewegen, zu springen, um dadurch – wie im Titel angedeutet – das Gebäude und sich selbst zum Tanzen zu bringen.
        For more than two decades the Austrian media artist, director, choreographer and composer Klaus Obermaier has been creating innovative works with new media in the fields of performance, dance, art and music. In »Dancing House« interactive projection-mapping went beyond passive reception, mere amazement, and created an immersive communicative experience in the middle of the cathedral courtyard of the UNESCO World Heritage Site. Only through the active participation of the visitors, through playful interaction, did the artwork come alive. In »Dancing House« the visitors were called upon to move, to jump, in order – as the title suggests – to make the building and themselves dance.

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www.exile.at






Natalie Junod Ponsard
A Circular Wandering

Landgericht

Für EVI LICHTUNGEN entwickelte die französische Multimediakünstlerin Nathalie Junod Ponsard eine ortsbezogene Installation, die die brutalistische zweischichtige Fassade des Landgerichtes transformierte. Mit einer Kombination aus programmierten Farbverläufen und Schattenspielen entstanden vor Ort Dialoge aus Kontinuität und Zwischenraum, Plastizität und Immaterialität, Bewusstsein und Unbewusstsein. Gut sichtbar für die Autofahrer:innen, die von Norden oder Osten nach Hildesheim kommen, trat das Landgericht als mehrfarbig erleuchtetes Portal für die EVI LICHTUNGEN an einem der Hauptverkehrsknotenpunkte der Stadt in Erscheinung.
        For EVI LICHTUNGEN, Nathalie Junod Ponsard developed a site-specific installation that transformed the brutalistic two-layered facade of the district court. With a combination of programmed colour gradients and shadow plays, dialogues of continuity and interspace, plasticity and immateriality, consciousness and unconsciousness were created on site. Easily visible for drivers coming to Hildesheim from the north or east, the Landgericht appeared as a multicoloured illuminated portal for the EVI LICHTUNGEN at one of the city’s main traffic junctions.

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www.nathalie-junodponsard.com






Neža Jurman
Urban Vacillation

Kirchgarten St. Godehard


Für EVI LICHTUNGEN verwandelte Neža Jurman, auch bekannt als Nez Pez, den Garten der St. Godehard Kirche in ein interaktives audiovisuelles Erlebnis. Schallinduzierende Metallfedern, die an verschiedenen Bäumen im Garten hingen, und Bewegungssensoren, die Lichteffekte auslösten, erzeugten ein Zusammenspiel von Zufallsreflexionen, ein interaktives Lichtmikroleben. Die Besucher:innen waren eingeladen zu spüren, wie sich die Landschaft beim Berühren der Federn und beim Erkunden des Gartens verändert. Der Baum stand für den Übergang zwischen Natur und der vom Menschen und seiner modernen Technologie geprägten Welt. Der beleuchtete Teil des Aufbaus wurde durch die Klangkulisse ergänzt, die eine mythologische Atmosphäre erzeugte. Die Arbeit war eine Kooperation mit Svetlobna Gverila 2019 aus Ljubljana, Slowenien.
        For EVI LICHTUNGEN, Neža Jurman, also known as Nez Pez, transformed the garden of the St. Godehard church into an interactive audio-visual experience. Sound-inducing metalsprings hanging from various trees in the garden and movement sensors triggering light effects, co-created an interplay of random reflections, an interactive luminous microhabitat. The visitor were invited to sense how the landscape changes upon touching the springs and exploring the garden. The tree stood for the transition between nature and the world marked by humans and their modern technology. The illuminated part of the setup was complemented by the sound backdrop that recreated a mystic atmosphere. The work was a cooperation with Svetlobna Gverila 2019 from Ljubljana, Slovenia.

www.svetlobnagverila.net






Sebastian Kite
Inner, Outer, Other

Glashalle der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine


»Inner, Outer, Other« ist eine ortsspezifische Installation, die das zentrale Atrium der Sparkassen Glashalle in ein jenseitiges Erlebnis verwandelte. Eine kreisförmige Scheibe aus hellweißem Licht wurde in der Mitte des Atriums von einer flachen, schwarzen Wasserebene umhüllt. Das Publikum konnte frei auf der Wasseroberfläche herumlaufen und beeinflusste sein Erscheinungsbild. Das in der Mitte des Raumes hängende Luftvolumen schien aus dem Licht entkommen zu sein und wechselte immer wieder die Perspektive. Mit Hilfe von Licht, Ton, Spiegel, Wasser und Luft will der deutsch-britische Künstler Sebastian Kite die herkömmliche Interpretation des Raumes und seiner Zeit unterbrechen, und damit die Auffassung des Realen untergraben. Realisiert mit freundlicher Unterstützung von Fachschule Holztechnik und Gestaltung Hildesheim.
        »Inner, Outer, Other« is a site-specific installation that transformed the central atrium of the Sparkassen Glashalle into an otherworldly experience. A circular disc of bright white light was enveloped by a flat, black plane of water at the center of the atrium. The audience could walk freely on the water surface and influenced its appearance. The volume of air hanging in the middle of the room seemed to have escaped from the light and kept changing perspective. With the help of light, sound, mirrors, water and air, the German-British artist Sebastian Kite wants to interrupt the conventional interpretation of space and time, and thus undermine the conception of the real. Realized with the kind support of the Fachschule Holztechnik und Gestaltung Hildesheim.

Video
www.sebastiankite.com






Stran 22
Soap Opera

Roemer- und Pelizaeus-Museum


»Soap Opera« (K01 M04 J01) – The Cave ist das erste Werk in einer Reihe von Arbeiten, die die Grenzen zwischen individueller und kollektiver Erfahrung der Umwelt ausloten. Ein mechanisches Gerät produzierte zerbrechliche Membranen aus Seifenwasser, die fast psychedelische Texturen von Farbe und Licht erzeugten. Das Projekt verlangte ein Eintauchen in eine gegebene Realität, die den Betrachtenden herausforderte, indem er erst die andere Seite betreten musste um allgegenwärtige Strukturen buchstäblich hinter sich zu lassen. Somit wurde ein räumliche Kluft erfahrbar und eine gewisse Unsicherheit und Zerbrechlichkeit von subjektiver Realitätswahrnehmung spürbar. Die Arbeit war eine Kooperation mit Svetlobna Gverila 2019 aus Ljubljana, Slowenien.
       »Soap Opera« (K01 M04 J01) – The Cave is the first in a series of works that explore the boundaries between individual and collective experience of the world. A mechanical device produced fragile membranes of soapy water that created almost psychedelic textures of color and light. The project demanded an immersion in a given reality that challenged the viewer by requiring him or her to first enter the other side to literally leave ubiquitous structures behind. In this way a spatial divide could be experienced and a certain uncertainty and fragility of subjective perception of reality could be felt. The work is a cooperation with Svetlobna Gverila 2019 from Ljubljana, Slovenia.


Video
www.svetlobnagverila.net






Thorbjørn Lausten
Structure

Galerie im Stammelbachspeicher


Mittels schwebenden Leuchtröhren bezieht Thorbjørn Lausten die Verhältnisse der Räume ein und visualisiert sie mit seiner künstlerischen Sprache. Die experimentelle Anordnung der an den Säulen befestigten Neonröhren zeichnete die Charakteristika des industriellen Raumes nach und tauchte ihn in buntes Licht. Ein minimalistisches Spiel mit Perspektiven entstand.
        Thorbjørn Lausten uses suspended fluorescent tubes to incorporate the conditions of the rooms and visualise them in his artistic language. The experimental arrangement of the neon tubes attached to the columns traced the characteristics of the industrial space in the basement of the Stammelbach-speicher gallery and bathed it in colourful light. A minimalist interplay with perspectives emerged.

www.luxpress.dk






Wolfgang Jeske
Spitze des Eisbergs

Ernst-Ehrlicher-Park


Der Begriff »Spitze des Eisbergs« taucht in den Nachrichten auf, um eine Dimension anzudeuten, die über die bekannten Fakten weit hinausgeht. Laut Eisberg-Modell in der Psychologie nehmen wir nur etwa 10% bis 20% eines Menschen wahr, 80% bis 90% sind demnach unbekannt. In beiden Fällen entstehen Fragen und Spekulationen über das, was uns entgeht oder nicht wahrgenommen werden kann. Darauf deutete die schwimmende Lichtinsel im Teich hin – bewusst eingebettet in die Umgebung eines städtischen Parks. Die enthaltene Symbolik konnte zur Projektionsfläche eigener Bilder und Assoziationen werden. Realisiert mit freundlicher Unterstützung von Paddle Outdoor Hildesheim. 
        The term »Spitze des Eisbergs« (engl. Tip of the ice berg) appears in the news to suggest a dimension that goes far beyond the known facts. According to the iceberg model in psychology, we perceive only about 10% to 20% of a person, 80% to 90% are unknown. In both cases questions and speculations arise about what we miss or cannot perceive. This was indicated by the floating island of light in the pond – consciously embedded in the surroundings of an urban park. The symbolism contained could became a projection screen for one’s own images and associations. Realised with the support of Paddle Outdoor Hildesheim.

www.kunstimeinsatz.de



Fabrizio Plessi
La Stanza del Mare

St. Michaelis Kirche

Seit 1968 ist Wasser das werkbestimmende Element des international bekannten Videokünstlers Fabrizio Plessi. In seinen beeindruckenden, raumgreifenden Videoskulpturen kombiniert er verschiedene, zunächst opponierende Materialien und erzeugt somit visuelle wie inhaltliche Spannungen. »La Stanza del Mare« entstand in den Produktionsjahren 1990 bis 1991 und wurde erstmals seit 1993 in gesamter Komposition ausgestellt. Seit ihrer Entstehung hat die Symbolik des eingegrenzten Wassers durch die Nachrichten und Bewegungen der letzten Jahre neue Bedeutungen gewonnen und lädt somit zu einem Dialog über individuelle Assoziationen ein. Leihgaben des ZKM Zentrum für Kunst und Medien und der T.W. Stiftung in Hamburg.
       Since 1968, water has been the defining element in the work of the internationally renowned video artist Fabrizio Plessi. In his impressive, space-consuming video sculptures, he combines different, initially opposing materials and thus creates a visual and content-related tension. »La Stanza del Mare« was created in the years 1990 to 1991 and was exhibited in its entirety for the first time since 1993. Since its creation, the symbolism of confined water has gained new meaning through the news and movements of recent years, inviting a dialogue about individual associations. Loans by ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe and T.W. Foundation in Hamburg.

www.fabrizioplessi.net





Hinrich Gross
Widerstandsmoment

Volksbank Hildesheim-Lehrte-Pattensen


In seiner ortsspezifischen Installation für die Volksbank Hildesheim unternahm Hinrich Gross den Versuch, sich des statischen Gleichgewichts und der hermetischen Erscheinung des 70er-Jahre-Baus zu bemächtigen. Für die Kaperung projizierte er Bildmaterial des vorgegebenen Objekts. Dabei setzte ihm die Gebäudegeometrie ihr »Widerstandsmoment« – ein Begriff aus der Festigkeitslehre – entgegen. Annähernd gleiche Bildinformationen führen hier zu Verschiebungen, die sich aus der Differenz der Stofflichkeiten speisen. Irritierend schieben sich Realitäten verschiedener Layer übereinander. Die immaterielle Kraft des Lichts dekonstruierte das oktogonal erscheinende Volumen des Sichtbetonbaus und führte in der Verschränkung mit der Materialität der Fassaden zu erstaunlichen Sehstörungen – zusätzlich enthoben durch ein Sound Design von Michael Terbuyken.
        In his site specific installation for the Volksbank Hildesheim Hinrich Gross attempted to distort and visually break the surfaces of the 70s building. The projected image is a depiction of the preset object. In doing so, the building geometry opposes the images with its moment of resistance »Widerstandsmoment« – a term derived from mechanical strength theory. Similar visual data build interferences which feed from the deviation of materiality. Almost irritatingly, the realities slide across each other in various layers. The intangible power of the light deconstructed the octagonal volume of the the concrete building and led to surprising visual defects through intertwining the materiality of the layered facades – an atmosphere that was amplified through the use of a sound loop designed by Michael Terbuyken.

Video
www.hinrichgross.de






Jacqueline Hen
Inversion

Godehardistollen


Die Installation »Inversion« setzte sich mit der Vorstellung des Zusammentreffens zweier Dimensionen auseinander. Jacqueline Hen, Gewinnerin des International Light Art Award 2019 in Unna, verwandelte den Godehardistollen der ehemaligen Wallanlagen in einen Raum des Überganges, eine Art Passage, durch den sich eine andere Dimension in unsere Wirklichkeit stülpt. Ein pneumatischer Körper, der mit seiner glänzenden, glatten Oberfläche im Kontrast zur Umgebung steht, füllte den Stollen und ragte in die Landschaft hinein. Licht wurde zugleich als formgebendes- und raumauflösendes Element eingesetzt. Die Arbeit bewegte sich im Spannungsfeld zwischen astronomischen Konzepten und Fiktion.
        The installation »Inversion« dealt with the idea of the encounter of two dimensions. Jacqueline Hen, winner of the International Light Art Award 2019 in Unna, transformed the Godehardi tunnel of the former ramparts into a space of transition, a kind of passage through which another dimension intrudes into our reality. The gallery became a space of transition, a kind of passage through which another dimension is put into our reality. A pneumatic body with a shiny, smooth surface contrasted with its surroundings, filled the tunnel and protruded into the landscape. Light was used at the same time as a shaping and spatially resolving element. The work moved in the field of tension between astronomical concepts and fiction.

www.jacquelinehen.de






Jeongmoon Choi
Drawing in Space

Turm St. Andreas Kirche


In der Installation »Drawing in Space« erleuchtete Jeongmoon Choi die Dunkelheit des Kirchenturmzimmers in der St. Andreas Kirche mit einer komplexen geometrischen Anordnung aus fluoriszerenden Fäden, die bei den Betrachtenden vermutlich eine leichte und angenehme sinnliche Verwirrung erzeugt haben. Da die Fäden das Licht in den von Choi entworfenen Strukturen reflektieren, schien der Raum zu vibrieren. Die Künstlerin konzipierte ein Spannungsverhältnis zwischen der Zerbrechlichkeit der Fadenstrukturen und der massiven Struktur des umgebenden Raumes. Ihre Installation vermittelte den Eindruck einer virtuellen, pulsierenden Kontemplation über analoge und digitale Positionen, Strukturen, Bewegungen und verschiedenen Wahrnehmungsperspektiven im Raum.
       In the installation »Drawing in Space« Jeongmoon Choi illuminated the darkness of the church tower room in St. Andreas Kirche with a complex geometric arrangement of fluoriscent threads that evoked a gentle and pleasant sensory confusion in the viewer. As the threads reflect the light in the structures designed by Choi, the room seemed to vibrate. The artist conceived a tension between the fragility of the thread structures and the massive structure of the surrounding space. Her installation gave the impression of a virtual, pulsating contemplation of analog and digital positions, structures, movements and different perspectives of perception in space.

www.jeongmoon.de






Katja Heitmann
For iTernity

Marktplatz


»For iTernity« ist eine audiovisuelle Installation, die auf dem berühmten Ballettsolo »The Dying Swan« basiert. Das Besondere dabei ist, dass es keine physische Tänzer:in gibt. Der Schwan wird in die Cloud hochgeladen, wo er überall auf einmal und für immer ist. Die Besucher:innen konnten mit semitransparenten Bildschirmen versuchen, gemeinsam den Tanz des ewig sterbenden Schwans einzufangen. Die Choreografin Katja Heitmann interessiert sich in ihren Arbeiten häufig für existentielle Fragen. Ihrer Ansicht nach gibt es eine aktuelle Tendenz zur Vereinzelung in der Gesellschaft, der sie mit ihren Installationen entgegenwirken möchte. Der Bildschirm dient dabei als Mittler zwischen physischer und digitaler Realität. Während eine Person nur ein Fragment der Realität einfangen konnte, konnte das Gesamtbild nur in einem gemeinschaftlichen Akt entstehen.
       »For iTernity« is an audiovisual installation based on the famous ballet solo »The Dying Swan«. The special characteristic is that there are no physical dancers. The Swan is uploaded to the Cloud, where it is everywhere at once and forever. The visitors could try to capture the dance of the eternally dying swan together on semitransparent screens. The choreographer Katja Heitmann is often interested in existential questions. In her opinion, there is a current tendency towards isolation in society, which she would like to counteract with her installations. The screen serves as a mediator between physical our thoughts, feelings and digital reality. While a person could only capture a fragment of reality, the overall picture could only be created in a collaborative act.


Video

www.katjaheitmann.com






mayer+empl
Licht Stein Dialog

Dommuseum


Das Duo mayer+empl bespielte mit beidseitiger Projektion den Neubau des Dommuseums und den darin enthaltenen Domlettner. Der Lettner ist eine bild- und ornamentreiche Fassade, die 1546 im Hildesheimer Dom aus Sandstein gefertigt wurde und eine physische Trennung zwischen dem Volk und Klerus manifestierte. Die markantesten Linien des Renaissance-Lettners wurden mit einer Tiefenkamera aufgenommen und mittels einer eigens entwickelten Software von den Künstlern mit Licht nachgezeichnet. Die Formen wurden darüber hinaus auf der Außenseite des Gebäudes wiedergegeben, wobei ein Dialog zwischen Innen und Außen, Realität und Fiktion und Interaktion und Tradition entstand. Im Innenraum konnten die Umrisse der historischen Wand durch die Installation erstmals durch Bürger:innen verfremdet und verzerrt werden – ein Versuch, zeitweilig die Machtverhältnisse zu demokratisieren.
        The duo mayer+empl used double-sided projection in the new cathedral museum building and the cathedral rood screen contained within it. The rood screen is a façade rich in images and ornaments, which was made of sandstone in 1546 in Hildesheim Cathedral and manifested a physical separation between the people and the clergy. The most striking lines of the Renaissance rood screen were recorded with a depth camera and traced with light by the artists using specially developed software. The shapes were also reproduced on the outside of the building, creating a dialogue between inside and outside, reality and fiction and interaction and tradition. In the interior, the outlines of the historical wall could be alienated and distorted by citizens for the first time through the installation – an attempt to temporarily democratize the power relations.

Video
www.mayerempl.de






Nathaniel Rackowe
Square Prism

Hoher Wall


»Square Prism« war eine zeitgebundene, sequenzierte Lichtinstallation, die vom englischen Künstler Nathaniel Rackowe speziell für einen einzigartigen Ausblickspunkt von Hildesheim konzipiert wurde. Die leuchtenden Lichtlinien in »Square Prism« wurden abwechselnd erleuchtet, bis sich die Komposition allmählich verschob und an Geschwindigkeit gewann, und das Werk zum Schluss der Sequenz ein quadratisches Lichtprisma bildete. Die Arbeit griff die Geometrie auf, die uns in der städtischen Umgebung begegnet, und verwies direkt auf die berühmten quadratischen Kirchtürme, die von ihrem Standpunkt aus gesehen werden können. Das Stück lenkte die Aufmerksamkeit auf die oft verborgene Schönheit von Städten und die grundlegenden Formen, die sie enthalten.
        »Square Prism« was a time-bound, sequenced light installation by the english artist Nathaniel Rackowe that was specially designed for a unique vantage point of Hildesheim. The luminous lines of light in »Square Prism« were gradually illuminated until the composition shifted and gained speed, and the work formed a cube, a square light prism, at the end of the sequence. The work picked up on the geometry we encounter in the urban environment and refered directly to the famous square church towers, which can be seen from its view point. The work drew attention to the often hidden beauty of cities and the basic forms they contain.


www.rackowe.com






Tatjana Buch
Frequencies

St. Annenkapelle, Dom-Kreuzgang


In der Mitte des Kreuzgartens der UNESCO Weltkulturerbestätte Hildesheimer Dom erhebt sich die St. Annenkapelle. Verspiegelte Edelstahlplatten auf dem Boden über den Grabplatten in der Kapelle bildeten die Basis für die fluoreszierenden Strukturen der Arbeit »Frequencies« von Tatjana Busch. Die Installation wirkte sowohl tagsüber mit Sonnenlicht als auch abends mit UV-Licht. Die gotischen Fenster der Kapelle, die Architektur und die Objekte spiegelten sich im Boden und verzerrten den Blick der Betrachtenden. Die Installation spielte mit dem Spannungsverhältnis zwischen wissenschaftlich festgelegten Elementen der Physik, zwischen dem allgemein Definierten, dem Konditionierten und der subjektiven Wahrnehmung der Betrachtenden – der Welt des Emotionalen, des Irrationalen und Mystischen.
        St. Annenkapelle rises in the middle of the cloister of the UNESCO World Heritage Site Hildesheim Cathedral. Mirrored stainless steel plates on the floor above the grave plates in the chapel formed the basis for the fluorescent structures. The installation worked both during the day with sunlight and in the evening with UV light. The gothic windows of the chapel, the architecture and the objects were reflected in the floor and distort the view of the observers. The installation played with the tension between scientifically defined elements of physics, between the generally defined, the conditioned and the subjective perception of the viewer – the world of the emotional, the irrational and the mystical.

www.tatjanabusch.com






Wolfgang Jeske
Refugium

Ernst-Ehrlicher-Park

Die Arbeit »Refugium« des in Hannover lebenden Künstlers Wolfgang Jeske zeigte ein fragiles Ensemble aus Lichthäusern, die über einen Teich im Ernst-Ehrlicher-Park zu schweben schienen. Die alten Bäume am Ufer trugen mühelos die aus Holz und hellem Stoff gefertigten Konstruktionen. Im Wasserspiegel verdoppelte sich das Bild zu einer lichten Symmetrie in der abendlichen Parklandschaft. Das Urbild des Hauses als Schutzraum und temporäre Herberge für unsere Gedanken, Gefühle und Hoffnungen.
        The work »Refugium« by the Hanover-based artist Wolfgang Jeske showed a fragile ensemble of lighthouses that seemed to float over a pond in Ernst-Ehrlicher-Park. The old trees on the shore effortlessly supported the constructions made of wood and light fabric. A village of light seemed to float above the pond; in the water level the picture doubled to a light symmetry in the evening park scenery. The original image of the building as a shelter and temporary hostel for our thoughts, feelings and hopes.

www.kunstimeinsatz.de






Verena Witthuhn
Regenerative Realität

Raumlabor, HAWK


Verena Witthuhn zeigte in ihrer Performance Bilder von abstrakten Strukturen und Formen, die bei den Betrachtenden unterschiedliche Assoziationen auslösen konnten. In langsamen Bewegungen morphten sie zu Neuem zusammen, als würden sie wachsen und sich entwickeln. Das Licht wurde hier zum bildgebenden Moment. Die Arbeit genoss den Prozess und zeigte den momentanen Entwicklungsstand. Das Experiment verglich menschlich empathische und technisch gesteuerte Prozesse und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung.
        In her performance, Verena Witthuhn showed images of abstract structures and forms that could trigger different associations in viewers. In slow movements they morphed into something new, as if they were growing and developing. Here, light became the image producing moment. The work enjoyed the process and showed the current state of development. The experiment compared human empathic and technically controlled processes and their effects on perception.


www.verenawitthuhn.com





Kooperationen | Cooperations





Frederik Preuschoft
beLichtungen

Kehrwiederturm

Der Film hat sein Ursprungsmedium – die Fotografie – in etlichen Spielfilmen intensiv beleuchtet. Fotografenpersönlichkeiten, fotografische Bilder oder fotografische Handlungen werden im Spielfilm immer wieder Thema der filmischen Erzählung. In installativen und videografischen Arbeiten wird die Fotografie im Spielfilm neu belichtet. Filmische Versatzstücke werden aus ihren ursprünglichen Kontexten gelöst, gesammelt, neu organisiert, verdichtet, kombiniert und in experimentelle Formate überführt. So kann etwas Neues, Drittes entstehen. Frederik Preuschoft studierte an der Universität Hildesheim den Master Inszenierung der Künste und der Medien. Die Ausstellung »beLichtungen« war Teil seiner Masterarbeit und wurde kuratiert von Dr. Torsten Scheid.
        The film has intensively illuminated its original medium – photography – in several feature films. Photographer personalities, photographic images or photographic actions repeatedly become the subject of cinematic narratives in feature films. In the exhibition, photography is re-exposed in the feature film. In installative and videographic works, filmic set pieces are detached from their original contexts, collected, reorganized, condensed, combined and transformed into experimental formats. By rearranging and compiling, images are placed in new contexts. In this way something new, something third can emerge. Frederik Preuschoft studied at the University of Hildesheim for a Master’s in Staging the Arts and Media. The exhibition »beLichtungen« was part of his master thesis and curated by Dr. Torsten Scheid.

www.kunstverein-hildesheim.de






Hi2025
Re[’Ru:]Ting Hildesheim

Hindenburgplatz


Der rote Faden im Bid Book der Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt 2025, der Geschichten aus der 1000-jährigen Geschichte Hildesheims erzählt, wird auf dem Pflaster des Hindenburgplatzes zur Route. Mit dem Motto der Bewerbung: »Re[’Ru:]Ting Hildesheim« wird auf dem nicht gerade schönsten Ort in der Innenstadt dazu eingeladen sich auf und in der Route zu positionieren und die Geschichte Hildesheims weiter zu erzählen. Die Gestaltung der Arbeit stammt von Moritz Richartz von Xenorama, einem interdisziplinären Studio, welches die Decke der St. Andreas Kirche inszenierte.
       The red thread, which tells stories from Hildesheim’s 1000-year history, in the bid book for the application to become European Capital of Culture 2025 becomes a route on the pavement of Hindenburgplatz. In keeping with the motto of the bid, »Re[’Ru:]Ting Hildesheim«, everyone is invited to position themselves on and in the route on less sightly place in the city centre to narrate the future of Hildesheim. The work was designed by Moritz Richartz from Xenorama, an interdisciplinary studio that staged the ceiling of the St. Andreas Kirche.



Nike Kühn & Malte Taffner
Anthroposcene

Kunstraum 53


In der für den Kunstraum 53 neu geschaffenen Installation »Anthroposcene« gingen die Künstler:innen Nike Kühn und Malte Taffner der Frage nach einer individuellen Utopie nach. Auf ihrer Suche fanden sie einerseits Anknüpfungspunkte in den Überlebensstrategien der Prepper-Bewegung. Prepping (engl. to prepare) strebt nach größtmöglicher Autarkie und gipfelt nicht selten im Bau privater Schutzräume. Andererseits greifen sie Gedanken einer Öko-Bewegung auf, die Lösungen im Zusammenwirken von Architektur, Technik, Mensch und Natur sucht und somit Konzepte von Natürlichkeit und Künstlichkeit neu denkt. Orangenes Licht, Geborgenheit – ein Paradies? So scheint es erst, und doch ist alles von Menschenhand gestaltet, alles künstlich. Natur aus dem Baumarktregal: Leuchtstoffröhren imitieren Sonnenlicht, ein Wassertank könnte zugleich eine in ländlicher Idylle weidende Kuh sein. Manchmal liegen Utopie und Dystopie nah beieinander. Auf der Suche nach einer heilen Welt begeben wir uns auf Umwege und Abwege. Von den Straßenrändern funkeln uns Fake News entgegen, die uns blenden und verwirren. Keine Übersicht mehr in dem scheinbar undurchdringlichen Wust an Informationen. Was passiert, wenn kein Vertrauen mehr herrscht, sehen wir weltweit tagtäglich in den Medien. »Anthroposcene« wurde kuratorisch begleitet von Maren Pfeiffer, Kerstin Rode und Valeria Slizevic.
        In the installation »Anthroposcene«, newly created for Kunstraum 53, the artists Nike Kühn and Malte Taffner explored the question of an individual utopia. In their search, they found points of contact in the survival strategies of the Prepper movement. Prepping (engl. to prepare) strives for the greatest possible self-sufficiency and often culminates in the construction of private shelters. On the other hand, they take up the ideas of an eco-movement that seeks solutions in the interaction of architecture, technology, man and nature and thus rethinks concepts of naturalness and artificiality. Orange light, security – a paradise? That’s how it first seems, and yet everything is designed by human hands, everything artificial. Nature from the DIY store shelf: fluorescent tubes imitate sunlight, a water tank could also be a cow grazing in a rural idyll. Sometimes utopia and dystopia are close together. In search of an ideal world, we take detours and go astray. From the roadsides fake news sparkle towards us, dazzling and confusing us. No more overview in the seemingly impenetrable jumble of information. What happens when there is no more trust, we see in the media worldwide every day. »Anthroposcene« was curated by Maren Pfeiffer, Kerstin Rode and Valeria Slizevic.

www.kunstraum53.de










Projekte | Projects





Gymnasium Himmelsthür
Alles verschwindet

Roemer- und Pelizaeus-Museum

In dem Workshop des Leistungskurses der 12. Klasse des Gymnasium Himmelsthür waren in Kleingruppen Lichtobjekte, -projektionen und -räume aus unterschiedlichsten Materialien entstanden. Unter der Leitung der Kulturvermittlerinnen Gina Lang und Emily Garms haben die Schüler:innen sich intensiv mit dem Thema Licht und Lichtkunst auseinandergesetzt. In einem Rückgriff auf das Semester wurde Licht in Bezug zu Vanitas und dem Thema der Vergänglichkeit gesetzt. Die räumlichen Gegebenheiten des Schafhausen-Saals im Roemer-Paelizeus-Museum wurden in der Erarbeitung berücksichtigt und mit einbezogen. Das Zitat »Man muß sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet« von Paul Cezannes wurde den Schüler:innen als Impuls für den Workshop gegeben und begleitete den Leistungskurs durch die Erarbeitung ihrer Werke. Die Kooperation mit dem Gymnasium Himmelsthür wurde ermöglicht durch das Kinder- und Jugendprogramm »Licht.An.Sichten« der EVI LICHTUNGEN. Gefördert durch die VGH-Stiftung und den Förderverein des Gymnasiums Himmelsthür.
        In a workshop, the 12th grade advanced art course of Gymnasium Himmelsthür created light objects, projections and rooms of various materials in small groups. Under the direction of cultural mediators Gina Lang and Emily Garms, the students dealt intensively with the topic of light and light art. Linked to the last semester, they dealt with light and transience. Furthermore, the spatial characteristics of Roemer-Paelizeus-Museum’s Schaffhausen-Saal were taken into account. The exhibition’s title, a quote by Paul Cezanne »You have to hurry up if you want to see something, everything disappears«, was given to the students as an impulse and accompanied the group through the workshop process. The cooperation with Gymnasium Himmelsthür was realised as part of »Licht.An.Sichten«, the children’s and youth program of EVI LICHTUNGEN. Funded by the VGH Foundation and Förderverein des Gymnasium Himmelsthür.

www.gymnasium-himmelsthuer.de



Gymnasium Himmelsthür
[Frei]raum

Angoulêmeplatz


Gemeinsam mit Studierenden der Universität Hildesheim haben sich die Schüler:innen der 9. und 10. Klassen des Gymnasiums Himmelsthür in einem Workshop an das Wahrnehmen von Räumen herangetastet. In kleinen Gruppen haben die Schüler:innen unterschiedliche Positionen erarbeitet, die in vielfältiger Weise die Beziehung von Licht und Raum aufgreifen.  In einem weiteren Workshop haben Schüler:innen der 9. Klasse die extremen Kontraste des Lichts und der Dunkelheit erforscht. Die Kooperation mit dem Gymnasium Himmelsthür wurde ermöglicht durch das Kinder- und Jugendprogramm »Licht.An.Sichten« der EVI LICHTUNGEN. Gefördert durch die VGH-Stiftung und den Förderverein des Gymnasiums Himmelsthür, für Schüler:innen der 9. und 10. Klassen des Gymnasium Himmelsthür unter der Leitung der Kulturvermittlerinnen Paula Nitsche, Franziska Pommerening, Nuria May Çölgeçen, Franziska Fronhöfer und Viola Gerber. Mit Unterstützung der Lehrkräfte Heide Junker, Felix Blohmer und Judit Buck.
        Together with students of the University of Hildesheim, students of the 9th and 10th grade of Gymnasium Himmelsthür had a workshop where they dealt with the perception of rooms and what kind of role light can play there. In small groups, the students created works that take up the relation of light and space. In another workshop, students of the 9th grade experimented with the extreme contrasts of light and darkness. They worked alternatingly in the dark and in light. The cooperation with the Gymnasium Himmelsthür was made possible by the children and youth program »Licht.An.Sichten« of the EVI LICHTUNGEN. Funded by the VGH Foundation and the Förderverein des Gymnasiums Himmelsthür for students in the 9th and 10th grades of the Gymnasium Himmelsthür under the direction of cultural mediators Paula Nitsche, Franziska Pommerening, Nuria May Çölgeçen, Franziska Fronhöfer and Viola Gerber. With the support of the teachers Heide Junker, Felix Blohmer and Judit Buck.


www.gymnasium-himmelsthuer.de





Photos: Sarah Förster