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Edition 2024
Die fünfte Ausgabe der Licht Kunst Biennale EVI LICHTUNGEN fand vom 25. bis 28. Januar 2024 statt. Unter dem Thema »Spektrum – Der Raum zwischen Hell und Dunkel« widmete sie sich der Vielfalt der Erscheinungen und Möglichkeiten, wenn Publikum, öffentlicher Raum und zeitgenössische Licht Kunst aufeinandertreffen. Die künstlerischen Arbeiten waren so facettenreich wie die Orte, an denen sie gezeigt wurden. Mit einer Vielzahl an Themen, Techniken und Ausdrucksmitteln nutzten die eingeladenen Künstler:innen im übertragenen Sinne den Raum »dazwischen«, um neue Perspektiven und ungeahnte Begegnungen zu schaffen.
The fifth edition of the EVI LICHTUNGEN light art biennial took place from 25 to 28 January 2024. Under the theme »Spectrum – The space between light and dark«, it was dedicated to the diversity of phenomena and possibilities when the public, public space and contemporary light art meet. The artistic works were as multifaceted as the locations in which they were shown. With a variety of themes, techniques and means of expression, the invited artists figuratively utilised the space »in between« to create new perspectives and unexpected encounters.
APVIS
Transformation 2.0 – Synaptic growth
Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser
Die niederländische Kreativagentur APVIS nutzte die Fassade des Gebäudes des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, um sich dem Thema „Transformation in Stadt und Region“ zu widmen. Die Video Mapping Arbeit visualisierte zunächst rudimentäre Strukturen und Impulse. Indem sie Verbindungen aufbauten, wurden aus maschinenähnlichen Regungen mehr und mehr organische Bewegungen. Elektrische Töne wurden zu fließender Musik. Wie sich die Regionen in Niedersachsen im stetigen Wandel befinden, so begann auch das Gebäude sich durch die Installation in Bewegung zu setzen und die Kommunikation zum Publikum aufzunehmen. Gemeinsam in Bewegung, Impulse aufnehmen, zukunftsfähige Gestaltung, stetiger Wandel, Weiterentwicklung und die Chancen durch die Förderungsmöglichkeiten der EU-Strukturfonds – das sind die Kernbotschaften.
The Dutch creative agency, APVIS, used the façade of the Leine-Weser Office for Regional State Development building to visualise the topic of transformation. The video mapping work initially visualised the rudimentary structures, presenting them as impulses that were sent through the building. By building connections, machine-like movements are becoming more and more organic and harmonious. Electric tones become flowing music. Just as the Leine-Weser region is constantly changing, the building began to move through the installation and communicates with the public. Moving together, seizing opportunities, sustainable design, constant change, and further development – these are the core messages.
www.apvis.nl
Angela Bulloch
Gang of Four: 16, Print No. 16
Kunstmuseum Schloss Derneburg
Die Skulptur »Gang of Four: 16, Print No. 16« besteht aus einem 4x4-Raster von DMX-Lichtkästen. Das Format erinnert an vergrößerte, versteckte Pixel, die in Monitoren und Smartphone-Bildschirmen verwendet werden. Obwohl die dargestellten Themen eine weitreichende Bedeutung haben, sind Bullochs Umgebungen auch fröhlich und spiegeln die Erfahrung von Nachtclubs oder Konzerten wider. Der Titel des Werks verweist auf die britische Punkband Gang of Four aus den 1970er Jahren, deren Musik einen 4-to-the-floor-Rhythmus oder eine Taktstruktur verwendet. Der ständige Farbwechsel zwischen den Quadraten spiegelt den passiven und haptischen Umgang mit der neuen Technologie sowie die soziale und psychologische Erfahrung unserer mittlerweile routinemäßigen Verwendung von Bildschirmen wider.
The sculpture »Gang of Four: 16, Print No. 16« is comprised of a 4x4 grid of DMX light boxes. The format is suggestive of enlarged, hidden pixels that are manufactured in monitors and smartphone screens. Although the themes presented have a widespread implication, Bulloch’s environments are also fun and mirror the experience of night clubs or concerts. The title of the work references the 1970s British punk band Gang of Four, whose music uses a four on the floor rhythm or beat structure. The steady shift in color between the squares mirrors a user’s passive and haptic engagement with new technology, as well as the social and psychological experience of our now routine engagement with screens.
www.hfbk-hamburg/angela-bulloch.de
Angela Bulloch
Corian Five Sculpture Two Lights
Kunstmuseum Schloss Derneburg
Bullochs Skulptur »Corian Five Sculpture Two Lights« (2015) ist eine Säule aus unregelmäßig geformten Rauten mit LED-Pixeltechnologie in ihrem Zentrum. Wie die Arbeiten von Keith Sonnier machen auch Bullochs Installationen technische Komponenten wie Kabel und elektrische Steuerungen sichtbar. Versteckt in Bullochs Arbeit ist jedoch die programmierte Technologie, die eine Farbwechselsequenz steuert. Jedes Werk aus der Corian-Serie verfügt über eine vorausgewählte Palette von vierzig Farbtönen, die sich scheinbar entlang der kaleidoskopischen Formen bewegen, in Wirklichkeit aber durch das Lesen der vom menschlichen Auge ermittelten Werte der vier gemischten Farbkanäle RGBW (Rot, Grün, Blau, Weiß) erzeugt werden. Die senkrechte Ausrichtung der Säule und die Verwendung von Licht erinnern an zeitgenössische Wolkenkratzer in den Großstädten, in denen Bulloch gelebt und gearbeitet hat, darunter London und Berlin.
Bulloch’s sculpture, »Corian Five Sculpture Two Lights« (2015) is a column comprised of irregularly shaped rhombi with LED pixel technology at its center. Like the work of Keith Sonnier, Bulloch’s installations make visible technological components, including cables and electrical controls. Hidden in Bulloch’s work however is the coded technology which controls a color changing sequence, both in this sculpture and in the series Gang of Four… produced a decade earlier. Each work from the ‘corian’ series has a pre-selected palette of forty hues, which appear to travel along the kaleidoscopic forms, but are actually generated by the human eye’s reading of values in four mixed channels RGBW (Red, Green, Blue, White). The column’s verticality and use of light suggests the appearance of contemporary skyscrapers common to large cities in which Bulloch has lived and worked, including London and Berlin.
www.hfbk-hamburg/angela-bulloch.de
Boris Acket
Einder
Glashalle Sparkasse
»Einder« ist eine audiovisuelle Installation, die sich dem Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Hingabe widmet. Ein großes Stück Stoff bewegte sich unter dem Dach der Glashalle und erzeugte dabei synthetische Wellen. Mit Hilfe von Licht wurden sie plastisch. Untermalt mit synthetischen und natürlichen Klängen simulierte die Arbeit bekannte Muster und Strukturen aus der Umwelt. Trotz der Festlegung bestimmter Parameter, behielt die Arbeit eine gewisse Unvorhersehbarkeit, in der keine Bewegung der vorigen glich.
»Einder« is an audiovisual installation that focuses on the interplay between control and surrender. A large piece of fabric moved under the roof of the glass hall, creating synthetic waves. With the help of light, they became three-dimensional. Accompanied by an audio landscape featuring both synthetic and natural sounds, »Einder« transformed into a simulator of natural patterns and phenomena. Despite the definition of certain parameters, the work retained a certain unpredictability, in which no movement resembled the previous one.
www.borisacket.nl
Hannah Menking, Franziska-Marie Holtz & Chris Knall
Hildesheimatgefühl.
Dommuseum, Rückseite Außenfassade
Das Projekt »Hildesheimatgefühl.« hat sich mit der Rolle der Stadt für ihre Bewohner:innen beschäftigt und sie gefragt: Was verbindet ihr mit Hildesheim? Nicht die Stadt an sich ist die Heimat, sondern wir Menschen, die den Puls Hildesheims ausmachen. Die verschiedenen Herkünfte der Studierenden brachten unterschiedliche Auffassungen hervor, was Heimat für sie bedeutet und wie sich dieser Begriff definieren lassen könnte. Die Synergie aus Ort und Gefühl rückte dabei immer weiter in den Mittelpunkt. Sowohl positive Assoziationen mit dem Heimatbegriff, als auch negative Schlagworte fanden Eingang in diese Installation. Die Antworten wurden in typografischen Illustrationen an der Außenfassade des Dommuseums gezeigt und brachen damit die reduzierten Flächen, die die elementare Urform eines typischen Hauses besitzen, auf.
The project »Hildesheimatgefühl.« looked at the role of the city for its inhabitants and asked them: What do you associate with Hildesheim? It is not the city itself that is home, but the people who make up the pulse of Hildesheim. The different origins of the students produced different views of what home means to them and how this term could be defined. The synergy of place and feeling was becoming increasingly important. Both positive associations with the concept of home and negative buzzwords found their way into this installation. The answers were shown in typographic illustrations on the exterior façade of the Cathedral Museum, breaking up the reduced surfaces that possess the elementary archetype of a typical house.
Laurenz Theinert, Thomas Viezens & Michael Čulo
Licht-Klang-Raum
Hildesheimer Dom
»Licht-Klang-Raum« war eine intermediale Live-Licht-Performance, die die Verbindung von Licht und Klang in Hildesheims bekanntesten Bauwerk untersuchte: Auf dem „Visual Piano“ modulierte Theinert spontane, dynamische Lichtzeichnungen in Echtzeit. Mit Hilfe einer MIDI-Tastatur ließen sich unterschiedliche grafische Muster erzeugen, die digital raumfüllend projiziert wurden und das Innere des Hildesheimer Mariendoms fluteten. Das 2014 vollständig sanierte Gebäude gilt als Gründungsstätte des Bistums Hildesheim und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Theinert interagierte dabei mit dem Dommusikdirektor Thomas Viezens und dem Domkantor Michael Čulo an der Hauptorgel. Die klangvolle 360° Projektion erweiterte die visuelle Erfahrung des Publikums und ließ es in einen völlig neuen Kosmos aus bewegten Linien und Farbfeldern eintauchen.
»Licht-Klang-Raum« (engl. »Light-Sound-Space«) was an intermedia live light performance that explored the connection between light and sound in Hildesheim’s most famous building: On the “Visual Piano”, Theinert modulated spontaneous, dynamic light drawings in real time. With the help of a MIDI keyboard, different graphic patterns could be generated, which were digitally projected to fill the space and flood the interior of Hildesheim’s Cathedral. The building, which was completely renovated in 2014, is considered the founding site of the diocese of Hildesheim and is now a UNESCO World Heritage Site. Theinert interacted with cathedral music director Thomas Viezens and cathedral cantor Michael Čulo on the main organ. The sonorous 360° projection expanded the audience’s visual experience and immersed them in a completely new cosmos of moving lines and color fields.
www.laurenztheinert.de
Luke Jerram
Museum of the Moon
St. Andreas Kirche
»Museum of the Moon« zeigt eine Nachbildung des Mondes von 7 Meter Durchmesser, die im Hauptschiff der zentral gelegenen St. Andreas Kirche schwebte. Die Installation ist eine Verschmelzung von detaillierten NASA-Bildern der Mondoberfläche, Mondlicht und einer Sound-Komposition des BAFTA- und Ivor Novello-Preisträgers Dan Jones. Jeder Zentimeter der von innen beleuchteten Skulptur stellt etwa 5 Kilometer der Mondoberfläche dar. Das metaphorisch gemeinte “Aufeinandertreffen von Himmel und Erde” zeigte sich hier im wahrsten Sinne des Wortes und ließ das scheinbar Unerreichbare in greifbare Nähe rücken. Seit Beginn der Menschheitsgeschichte haben auf der ganzen Welt verschiedene Kulturen ihre eigenen historischen, kulturellen und religiösen Beziehungen zum Mond entwickelt. Im Laufe der Jahrhunderte ist der Mond als Gottheit und als Planet interpretiert worden. Er wurde verwendet als Zeitmesser, Kalender und zur Unterstützung der nächtlichen Navigation. Im Laufe der Geschichte diente der Mond Künstler:innen auf der ganzen Welt als Inspiration.
»Museum of the Moon« features a 7 meter diameter replica of the moon, which floated in the nave of the centrally located St. Andrew's Church. The installation is a fusion of detailed NASA imagery of the lunar surface, moonlight and a sound composition by BAFTA and Ivor Novello award winning composer Dan Jones. Each centimetre of the internally lit spherical sculpture represents 5 kilometer of the moon’s surface. The metaphorical “meeting of heaven and earth” was shown here in the true sense of the word and brought the seemingly unattainable within reach. From the beginning of human history, different cultures around the world have their own historical, cultural and religious relationships to the Moon. Over the centuries, the Moon has been interpreted as a god and as a planet. It has been used as a timekeeper, calendar and to aid night-time navigation. Throughout history, the moon has served as an inspiration to artists around the world.
Olafur Eliasson
Your uncertain shadow (growing)
Roemer-Pelizaeus-Museum, Schafhausensaal
Die Installation »Your uncertain shadow (growing)« (2010) besteht aus einer Gruppe von Halogenlampen, die auf dem Boden an einem Ende des Saals aufgestellt sind. Die Halogenlampen sind auf eine leere Wand gerichtet und warten auf die Interaktion der Betrachtenden, um aktiviert zu werden. Wenn die Besucher:innen den Raum betreten und sich vor die Leuchtkästen stellen, wird ihr Schatten an die Wand geworfen, oft vergrößert und in verschiedenen Farben wiederholt. Eliasson hat mit Musiker:innen und Tänzer:innen zusammengearbeitet, um Versionen für Live-Performances zu schaffen; genauso haben auch die Besucher:innen dieser Installation das Gefühl, Schauspieler:innen auf einer Bühne zu sein. Sie werden dazu ermutigt, durch Bewegung miteinander zu interagieren und zu experimentieren.
The installation »Your uncertain shadow (growing)« (2010) is comprised of a group of halogen lamps assembled on the floor at one end of a large empty space. The halogen lamps face an empty wall, waiting for a viewer’s interaction to become activated. When visitors enter the space and stand in front of the light boxes, their shadow is cast against the wall often enlarged and repeated in various colors. Eliasson has collaborated with musicians and dancers creating versions for live stage performances; naturally, visitors participating in this installation similarly share a sense of becoming actors on a stage. They are encouraged to interact and experiment with each other through movement.
www.olafureliasson.net
Olafur Eliasson
Space resonates regardless of our presence (Tuesday)
Kunstmuseum Schloss Derneburg
In der Installation »Space resonates regardless of our presence (Tuesday)« (2017) hängt ein abgeschrägter Glasring vor einer Wand mit einer LED-Leuchte in seiner Mitte. Ursprünglich wurde der Ring für den Einsatz in Leuchttürmen als sogenannte Fresnel-Linse hergestellt. Diese fängt fraktale Lichtstrahlen ein und bündelt sie in einem gleichmäßigen Winkel, wodurch das Licht konzentriert und verstärkt wird. Anstatt das Licht in den Raum zu schicken, richtet Eliassons Skulptur die Komposition auf eine sichtbare Oberfläche aus. An der Wand verdichtet sich das Licht der Leuchtdiode und erzeugt konzentrische Bänder aus subtilen Farben und Schatten in einer großen kreisförmigen Projektion. Die Umwidmung des Objekts verdeutlicht das menschliche Potenzial, natürliche Phänomene zu kontrollieren und zu verändern, und unterstreicht gleichzeitig ihre inhärente ästhetische Schönheit.
In the installation, »Space resonates regardless of our presence (Tuesday)« (2017), a beveled glass ring faces a wall with a LED light at its center. The manufactured ring was originally produced for use in light houses within a Fresnel lens, which captures fractal beams of light. The lens consolidates the beams at a consistent angle, thereby concentrating light and making it more powerful. Instead of sending the light out into space, Eliasson’s sculpture re-orients the composition towards a visible surface. When applied against the wall, the light from the LED is condensed and creates concentric bands of subtle color and shadow in a large circular projection. The repurposing of the object highlights human potential to control and alter natural phenomenon while simultaneously underscoring its inherent aesthetic beauty.
www.olafureliasson.net
Quayola
Pleasant Places
Marienfriedhof
Mit der Arbeit »Pleasant Places« bespielten die EVI LICHTUNGEN zum ersten Mal den Marienfriedhof, eine in direkter Nähe zum Bahnhofsviertel gelegene Parkanlage, in der sich heute immer noch Überreste von Grabstellen aus vergangenen Jahrhunderten befinden. Zwischen Bäumen befand sich eine Leinwand, auf der eine Reihe digitaler Gemälde zu sehen waren, die die Grenze zwischen Darstellung und Abstraktion ausloteten. Der Titel der Arbeit ist angelehnt an die erste Serie von Landschaftsdrucken, die im siebzehnten Jahrhundert in Holland hergestellt wurden. Inspiriert von den Arbeiten Vincent Van Goghs ist Quayola 125 Jahre später in die gleiche Landschaft der Provence zurückgekehrt. Die Landschaften dienen als Ausgangspunkt und verformen sich schließlich zu neuen Strukturen und Visionen, die das fotografische Bild in Frage stellen und alternative Sicht- und Synthesewege vorschlagen.
With the work »Pleasant Places«, EVI LICHTUNGEN was showing for the first time a work at Marienfriedhof, a park located in the immediate vicinity of the railway station district, where remains of graves from past centuries can still be found today. Between trees stood a screen on which a series of digital paintings could be seen that explored the boundary between representation and abstraction. The title of the work is inspired by the first series of landscape prints produced in Holland in the seventeenth century. Quayola has returned to the same countryside of Provence 125 years later. The landscapes serve as a point of departure and ultimately morph into new structures and visions that question the photographic image and suggest alternative ways of seeing and synthesis.
www.quayola.com
Tentakulum
Kosmos Kanalisation
Angoulêmeplatz
Unter unseren Straßen existiert ein Paralleluniversum, ein Geflecht aus Kanälen und Rohren, ein System, das durch seine Unsichtbarkeit im Untergrund wenig in unserem Bewusstsein Platz hat, ein Kosmos, dem wir hier ein bisschen Aufmerksamkeit schenken möchten. Auf poetische Art wird das Wesen des Wassers und Abwassers als Teil eines Kreislaufs sichtbar gemacht: Fließen und Transportieren, Ansaugen und Ausspucken, Strudeln, Gluckern, Tropfen, Verstopfen, tragend Treiben und untergehend Verschlucken, Anstauen und Bahnbrechen, Reinigen und Verunreinigen, Überfluten und Versickern. Die Bodenprojektion als Blick unter das Pflaster des Angoulêmeplatzes lud zum Verweilen, Fantasieren und sich treiben lassen ein.
A parallel universe exists beneath our streets, a network of canals and pipes, a system that has little place in our consciousness due to its invisibility underground, a cosmos to which we would like to pay a little attention here. The essence of water and wastewater as part of a cycle is visualized in a poetic way: flowing and transporting, sucking in and spitting out, swirling, gurgling, dripping, clogging, carrying drifting and sinking swallowing, damming and breaking, cleaning and contaminating, flooding and seeping away.the floor projection as a view under the pavement of Angoulêmeplatz invited you to linger, fantasize and let yourself drift.
A.I.L.O
Light Construction
Kirche zum Heiligen Kreuz
Die Installation »Light Construction« bespielte die in Hildesheims Altstadt gelegene Heilig-Kreuz-Kirche. Im hellen Chorraum der Kirche bildeten aufeinandergesetzte verspiegelte Würfel eine Skulptur, in deren Hohlraum sich eine Glühbirne hinab senkte. Es entstand eine unendliche Lichtbrechung, die den gesamten Raum und das Publikum in unzählige symmetrische Muster tauchte. Die Lichtreflexe schienen dabei die Wände in einem verwirrenden Perspektivenspiel zurückzudrängen und selbst Form anzunehmen. Die mit Sound unterlegte Installation ist ein Dialog des Materiellen mit dem Immateriellen, indem die Skulptur durch die geometrische Erscheinung des Lichts transzendiert wurde.
The installation »Light Construction« took place in the Heilig-Kreuz-Kirche in Hildesheim’s old town. In the bright choir room of the church an incandescent light bulb descended into the hollow space of mirrored cubes, placed on top of each other, which formed a reflective sculpture. Countless symmetrical patterns emanated from the cube’s infinite light refractions, dousing the entire room including the audience in swathes of light baths. Their reflections appeared to alter the walls in a disorienting play of perspectives and took on new forms. Accompanied by specifically composed atmospheric sound, the installation juxtaposed the material with the immaterial. The tangible material of the sculpture was transcended by the geometric appearance of light.
www.ailo.fr
Fabian Lux & Elias Körbel
Wohin?
Kanustrecke an der Innerste
Die Arbeit »Wohin?« ist eine Reihe von Bild-und Text-Projektionen, die sich mit dem Thema Obdachlosigkeit beschäftigen. Zitate verschiedener obdachloser Personen wurden an den Betonwänden entlang des Kanuzentrums gezeigt und spiegelten sich im Wasser wider. Sie thematisierten dabei den Weg in die Obdachlosigkeit, Gedanken, Probleme und Wünsche. Sonst für viele Menschen unsichtbar, sind sie dennoch Teil unserer Gesellschaft.
The work »Wohin?« (engl. where to?) is a series of image and text projections that deal with the topic of homelessness. Quotes from various homeless people were shown on the concrete walls along the canoe center and were reflected in the water. They dealt with the path to homelessness, thoughts, problems and wishes. Otherwise invisible to many people, they are nevertheless part of our society.
Entangled Others
Sediment Nodes
Bernwardkirche »Sediment Nodes« (2022 – 2023) ist Teil einer Serie, die sich mit Lichtverhältnissen in Gewässern beschäftigt. Die Künstler:innen haben dafür weltweit Daten gesammelt, welche auf eine KI treffen, die auf Unterwasserwelten trainiert und in der Lage ist, ästhetisch faszinierende und anziehende Bildwelten zu erschaffen. Das Resultat zeigten sie auf einer hochauflösenden LED-Wand in der profanierten Bernwardkirche.
Sedimentbeladene Gewässer erscheinen durch die Vielzahl von Schwebeteilchen, die durch Wind, Gezeiten, Hochwasser oder sogar durch unsere Aktivitäten aufgewirbelt werden, oft trübe und undurchsichtig. Dabei sind anorganische Stoffe wie Schlick oder Sand, Wirt und Nachbar der Algen und Bakterien, die sich mit Partikeln aus organischem Material vermischen. Sie streuen und reflektieren das Licht, und bilden so komplexe Verbindungen.
»Sediment Nodes« (2022 – 2023) is part of a series that deals with light conditions in water. The artists have collected data from around the world, which is fed into an AI that has been trained on underwater worlds and is able to create aesthetically fascinating and appealing visual worlds. The result was displayed on a high-resolution LED wall in the profaned Bernward Church. Sediment-laden waters often appear cloudy and opaque due to the large number of suspended particles that are stirred up by wind, tides, floods or even our activities. Inorganic substances such as silt or sand are the host and neighbour of algae and bacteria, which mix with particles of organic material. They scatter and reflect the light, forming complex compounds and entanglements.
www.entangledothers.studio
Hildesheimer:innen
LichtRäume
Waisenhausgarten
Die Installation »LichtRäume« brachte den Hildesheimer Waisenhausgarten zum Leuchten und zeigte vielfältige künstlerische Annäherungen an das Spektrum der Lichtkunst. In sechs unterschiedlichen Workshops haben zahlreiche Teilnehmer:innen, mal an Einzelterminen, mal zu regelmäßigen wöchentlichen Treffen, mit verschiedenen Materialien und Lichtquellen experimentiert. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit Lichtkunst ging es vor allem darum, selbst künstlerisch tätig zu werden und von der Idee bis zur Umsetzung eine Lichtskulptur zu kreieren. Aus den diversen Ergebnissen, ist eine Ausstellung entstanden, die den Waisenhausgarten neu belebte. Die versteckte Grünanlage war früher Teil eines am heutigen Roemer-Pelizaeus-Museums angrenzenden Waisenhauses, das bis Anfang des 20. Jahrhunderts existierte.
The »LichtRäume« installation lit up the Waisenhausgarten in Hildesheim and showed a variety of artistic approaches to the spectrum of light art. In six different workshops, numerous participants experimented with various materials and light sources, sometimes on one-off dates, sometimes during regular weekly meetings. In addition to the more theoretical exploration of light art, the main focus of the participants was on getting artistically involved and creating a light sculpture from the initial idea to the final realisation. Together, the artworks formed an exhibition designed to revitalise the otherwise inconspicuous Waisenhausgarten. The hidden green area used to be part of an orphanage, which existed until the beginning of the 20th century, neighbouring today’s Roemer-Pelizaeus-Museum.
Jenny Holzer
Striped Cross
Kunstmuseum Schloss Derneburg
»Striped Cross« (2008) besteht aus acht vertikal gestapelten, doppelseitigen „Tickertape“-Anzeigen. Holzer unterwandert die vorgesehene Verwendung von LED-Schildern, die einfache Ideen und Abkürzungen für die weitreichende Verbreitung von Informationen, einschließlich aktueller Nachrichten, Finanzdaten oder des Wetters, oder für den kommerziellen Einsatz in Schaufenstern vermitteln sollen. Stattdessen widmet sich Holzer in ihrer Praxis komplexen und heiklen Themen wie Politik, Macht, Liebe, Tod und Geschlecht, die sich in der Regel nicht auf einfache Sätze und Abkürzungen reduzieren lassen. In »Striped Cross« (Gestreiftes Kreuz) wiederholen sich zwei Erzählungen, betitelt »Erlauf« (1995) und »Blue« (1998), und tauchen in verschiedenen Schriftarten, Farben und Maßstäben immer wieder auf, wobei sie kurze Aussagen über Sex, Gewalt, Hoffnung und Verletzlichkeit kombinieren. Diese Texte stehen möglicherweise im Zusammenhang mit einer älteren Serie, die Holzer 1993 als Antwort auf eine Einladung des Süddeutsche Zeitung Magazins, dem Sonntagsmagazin der größten deutschen Tageszeitung, produzierte. Angestoßen durch den Krieg im ehemaligen Jugoslawien und unter dem Titel »Lustmord« konzentrierte sich die Künstlerin auf sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen, indem sie die Stimmen von Tätern, Opfern und beobachtenden Angehörigen verkörperte.
»Striped Cross« (2008) is comprised of eight vertically stacked, double-sided ‘tickertape’ signs. Holzer subverts the intended use of LED signs, which is to communicate simple ideas and abbreviations for widespread distribution of information, including breaking news, financial data or the weather, or for commercial use in store windows. Instead, Holzer’s practice is devoted to complex and delicate themes including politics, power, love, death, and gender, which typically cannot be reduced to simple sentences and abbreviations. In »Striped Cross«, two narratives titled »Erlauf« (1995) and »Blue« (1998) repeat and reappear in different fonts, colors and scale, combining short statements about sex, violence, hope and vulnerability. These texts may be related to an earlier series Holzer produced in 1993 as a response to an invitation from the Süddeutsche Zeitung Magazin, the Sunday Magazine of Germany’s largest daily newspaper. Prompted by the war in former Yugoslavia and titled »Lustmord«, the artist focused on sexual violence to women and girls by embodying the voices of perpetrators, victims and observers.
www.jennyholzer.com
Keith Sonnier
Standing Sphinx
Kunstmuseum Schloss Derneburg
Anlässlich der EVI LICHTUNGEN 2024 wird die dauerhaft installierte und zu besonderen Anlässen zugängliche Präsentation der Lichtarbeiten von Keith Sonnier um eine neue Skulptur ergänzt. »Standing Sphinx« (1989) stammt aus einer Serie von freistehenden Aluminiumskulpturen, an denen Sonnier in den 1980er Jahren intensiv arbeitete. Während er seit 1968 vor allem mit Neon- und Glühlampenlicht arbeitete, entwickelt er durch die Verwendung eines Materials, das damals als industriell und eher informell galt, das Medium der Skulptur weiter. In seinen Aluminiumskulpturen verbindet Sonnier größere Themen der Kulturgeschichte, der antiken Kunst und der Philosophie mit der zeitgenössischen Infrastruktur, wie in den ausgestellten Werken der Kiosk-Serie zu sehen ist – einer Gruppe von Skulpturen, die zuerst in Deutschland entstanden sind. In all diesen Werken wird die Reflexion von farbigem Neonlicht auf Aluminium von einem einzigartigen Brummen der Elektrizität begleitet. Der Titel »Standing Sphinx« bezieht sich auf die griechische Kunst und die hybriden Mensch-Tier-Skulpturen aus dieser Zeit. Sonniers Version ist eine zeitgenössische Adaption, die sich auf eine Art des Bauens stützt, die als „Skin-Architektur“ bekannt ist und von Architekten wie Frank Gehry populär gemacht wurde. Die äußere Oberfläche eines Gebäudes stimmt dabei nicht notwendigerweise mit einem funktionalen Innenlayout überein. Stattdessen setzt Sonnier die Aluminiumplatten ausdrucksvoll zusammen und lässt sich dabei von kompositorischen Aspekten der Antike inspirieren. Wie viele Werke aus dieser Zeit kann Sonniers Skulptur aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, und die elektrischen Komponenten werden von der Seite sichtbar gemacht, wodurch die Drähte und Transformatoren als ästhetische Elemente einbezogen werden.
On the occasion of EVI LICHTUNGEN 2024, a new sculpture has been added to the museum’s permanently installed presentation of light works by Keith Sonnier, which open to visitors on special occasions. »Standing Sphinx« (1989) comes from a series of free-standing aluminum sculptures which Sonnier worked on intensively in the 1980s. While Sonnier had been working primarily with neon and incandescent light since 1968, his use of a material which was then considered industrial and perhaps informal, further expanded the medium of sculpture. In his aluminum sculptures, Sonnier combines grander themes of cultural history, ancient art, and philosophy with contemporary infrastructure, as can be seen in the ‘kiosk series’ works on view – a group of sculptures which were first produced in Germany. In all of these works, the reflection of colorful neon light on aluminum is accompanied by a unique humming noise of the electricity. The title »Standing Sphinx« refers to Greek art and the human-animal hybrid sculptures from that period. Sonnier’s version is a contemporary adaptation, which relies on a form of contemporary building known as ‘skin architecture’ made popular now by architects like Frank Gehry, in which the exterior surface of a building does not necessarily correspond to a functional interior layout. Instead, Sonnier expressively assembles the aluminum sheets while inspired by compositional aspects of antiquity. Like many works from this period, Sonnier’s sculpture can be appreciated from different vantage points, and the electrical components are made visible from its side, thereby incorporating the wires and transformers as aesthetic elements.
www.sdmuseum.de
Liz West
Our Colour Reflection
St. Michaelis Kirche
Mehr als 700 farbige, runde Spiegel erstreckten sich in unterschiedlichen Höhen über dem Boden der St. Michaelis Kirche. Auf ihren Oberflächen spiegelte sich die kunstvoll bemalte Holzdecke der UNESCO-Welterbestätte, die ein detailreiches Bild des Stammbaums Christi aus dem 13. Jahrhundert zeigt. Verspielt, elegant und einnehmend projizierte die Arbeit ihre Farben in das Mittelschiff der Kirche und enthüllte Teile der Architektur, die sonst unsichtbar wären. Beeinflusst durch die Bewegungen des Publikums im Raum, entstanden immer wieder neue Momente und Perspektiven. Die Arbeit konnte sowohl abends im beleuchteten Kirchenraum als auch tagsüber besucht werden.
»Our Colour Reflection« created a conversation between the viewer and the setting using more than 700 mirrors made of coloured acrylic extending at different heights above the floor of St. Michaelis Church. Reflected on their surfaces was the UNESCO World Heritage Site’s delicately crafted wooden ceiling, which shows a very detailed image of Christ’s family tree from the 13th century. Playful, elegant and engaging, the work projected its colors into the central nave of the church, revealing parts of the architecture that would otherwise be invisible. Influenced by the audience’s movements through the room it constantly created new situations and perspectives. The work could be attended both in the evening in the illuminated church room and during the day.
www.liz-west.com
Maxim Wibornich, Liv Siri Janshen & Maite Mafe Köller
Über Stoff und Stein
Roemer-Pelizaeus-Museum, Treppenhaus
Das Projekt »Über Stoff und Stein« zeigte eine Lichtkunst-Installation im Treppenhaus des Roemer-und Pelizaeus Museums. Sie entstand durch die Verwendung verschiedener transparenter Stoffe auf Overhead-Projektoren, welche durch einzelne Farbanteile akzentuiert und ergänzt wurden. Durch Überlappungen, Vermischung und Aneinanderreihung von Farbe, Muster und Stofflichkeit löste sich das Erscheinungsbild des Treppenhauses auf und verwandelte sich in eine abstrakte und ornamentale Atmosphäre. Die Zeitlosigkeit eines Museums spiegelte sich in der Wahl der Stoffe wider, indem alte Muster und Ornamente neu in Szene gesetzt wurden. Erzeugt wurde ein Eindruck von Haptik und gleichzeitig Zartheit, die im Kontrast zu den klaren Strukturen und Formen des Raumes standen.
The project »Über Stoff und Stein« showed a light art installation in the staircase of the Roemer and Pelizaeus Museum. The light art was created through the use of various transparent fabrics on overhead projectors, which were accentuated and complemented by individual color components. By overlapping, mixing and juxtaposing color, pattern and materiality, the appearance of the staircase dissolved and transformed into an abstract and ornamental atmosphere. The timelessness of a museum was reflected in the choice of fabrics, as old patterns and ornaments were given a new lease of life. This created an impression of tactility and delicacy that contrasted with the clear structures and shapes of the room.
Tim Etchells
Never Sleep
Kehrwiederturm, Kunstverein Hildesheim
Tim Etchells entwickelt seit über zehn Jahren eine Serie von Neon-Zeichen für öffentliche Räume. Die fragmentierten Texte sind so angelegt, dass sie die Betrachter:innen in eine unverständliche Situation verwickeln. Wie viele von Etchells’ Arbeiten ist auch »Never Sleep« durchlässig für den Kontext und verschiebt seine scheinbare Bedeutung und Betonung im Dialog mit den Orten. Die Arbeit wurde bereits zu den EVI LICHTUNGEN 2018 am Firmengebäude der EVI Energieversorgung, die mittlerweile Eigentümer der Arbeit ist, sowie Anfang 2022 auf dem Dach des Knochenhauer Amtshauses am Marktplatz als Statement zur anhaltenden Corona-Pandemie ausgestellt. Die Installation am Kehrwiederturm war eine Kooperation mit dem Kunstverein Hildesheim, der seit den 1980er Jahren den ehemaligen und einzig erhalten gebliebenen Wachturm als außergewöhnlichen Ausstellungsraum nutzt. Mit »Never Sleep« startete der Kunstverein Hildesheim das Jahresprogramm 2024, welches unter dem Titel »widerstehend« verschiedene Ausstellungsprojekte präsentiert.
Tim Etchells has been developing a series of neon signs for public spaces for over ten years. The fragmented texts are designed to engage the viewers in an incomprehensible situation. Like much of Etchells’ work, »Never Sleep« is permeable to context, shifting its apparent meaning and emphasis in dialogue with the sites. The neon sign Never Sleep was already exhibited at the EVI LICHTUNGEN 2018 at the company building of EVI Energieversorgung, which now owns the work, and in the beginning of 2022 on the roof of the Knochenhauer Amtshaus on the market square as a statement on the ongoing coronavirus pandemic. The installation at Kehrwiederturm was a collaboration with the Kunstverein Hildesheim, which has been using the former and only remaining watchtower as an extraordinary exhibition space since the 1980s. With »Never Sleep«, the Kunstverein Hildesheim was launching its 2024 annual program, which presents various exhibition projects under the title »widerstehend« (engl. resisting).
www.timetchells.com
William Kentridge
More Sweetly Play the Dance
Rückwand Galeria Parkhaus, BWV Wohnquartier Rosenhagen
Die großformatige Videoinstallation »More Sweetly Play the Dance« zeigt eine Prozession silhouttenhafter Figuren, begleitet von Musik der African Immanuel Essemblies Brass Band. In einer bildgewaltigen Abfolge ziehen Menschen vorbei, die unter der Last ihres Gepäcks und ihres Hausrats schier zusammenbrechen. Tanzende Skelette, die an Totentänze erinnern, Arbeiter, die Fahnen schwingen und Transparente tragen, Musiker und tanzende Geistliche wanderten über die 70 Meter lange Rückwand des Parkhauses der ehemaligen Galeria Filiale. Das Publikum befand sich hinter dem nur wenige Meter gegenüberliegenden BWV Wohnquartier Rosenhagen, was den immersiven Effekt der Arbeit verstärkte. Die Bilder erinnerten an Menschen auf der Flucht vor Hunger, Krieg, Flut und an Gruppen, die gegen politische Regime, Korruption und wirtschaftliche Ausbeutung protestieren. Ihre Bewegungen werden dabei zum allgemeinen Symbol für den Verlauf der Geschichte, politische Veränderungen, die weltweiten Flüchtlingsströme und ein ungewisses Ende.
The large-format video installation »More Sweetly Play the Dance« shows a procession of silhouette-like figures, accompanied by music from the African Immanuel Essemblies Brass Band. In a visually stunning sequence, people pass by, almost collapsing under the weight of their luggage and household goods. Dancing skeletons reminiscent of dances of death, workers waving flags and carrying banners, musicians and dancing clergymen wandered across the 70 meter long rear wall of the former Galeria shop car park. The audience was located behind the flats of BWV Wohnquartier Rosenhagen, just a few metres opposite, which enhanced the immersive effect of the work. The images were reminiscent of people fleeing hunger, war, floods and groups protesting against political regimes, corruption and economic exploitation. Their movements become a general symbol of the course of history, political change, the global flow of refugees and an uncertain ending.
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Photos: Sarah Förster